Fortbildung
Elemente einer spirituellen Entwicklungspsychologie
Im Februar 2018 beginnt in Köln die nächste Fortbildung „Kinder, die aus dem Rahmen fallen“ mit Henning Köhler und Gastdozent*innen. In 12 Wochenenden und 2 Blockwochen (gesamt 2 Jahre) werden unterschiedliche Kindheitsfragen beleuchtet.
Wir laden zu einem „Schnupper-Wochenende“ vom 23. – 25. Februar 2018 mit Henning Köhler und Dr. Silke Schwarz ein. Das Thema ist eine erste Einführung in die „Elemente einer spirituellen Entwicklungspsychologie“
Themen u.a. Veränderungen im Raum der Kindheit. / Inkarnation und Individuation. / Der dritte Faktor zwischen Vererbung und Umwelt. / Grundgesten des Ich. / Das höhere Selbst, oder: Wir bleiben zeitlebens Ungeborene. / Die Bewusstseinsverfassung des Kindes in verschiedenen Entwicklungsphasen. / Autonomie und Sozialfähigkeit …
Kosten für das Schnupper-Wochenende: 60 €
Anmeldung: Seminar für Waldorfpädagogik Köln im Freien Bildungswerk Rheinland
Tel. 0221-9414930 / rausch@fbw-rheinland.de / www.waldorfseminar-koeln.de
Mehr zur Fortbildung „Kinder, die aus dem Rahmen fallen – wie können wir sie besser verstehen“ mit Henning Köhler
Eine konkrete Behinderung kann man nicht identifizieren, ohne eine klare Vorstellung davon zu haben, was allgemein als normal – der Norm entsprechend – angesehen wird. Weitaus die meisten Menschen können mit den Augen „sehen“ und mit den Ohren „hören“: wenn jemand das eine oder das andere nicht kann, gilt sie oder er als behindert. Diese Feststellung darf vielleicht selbstverständlich scheinen, im Grunde genommen ist sie jedoch tückisch; sie verbirgt Konsequenzen, die man erst dann merkt, wenn man sich dem realen Leben stellt. Wenn man sich mit Kopf und Herz in die pädagogische Praxis hinein begibt, wird schnell deutlich, dass die Frage „normal oder behindert?“ meistens nicht hilfreich ist. Sie beruht im Grund genommen auf einem entweder-oder-Schema, das nicht nur eine Bewertung beinhaltet, sondern somit auch den Weg für eine würdige Handhabung blockiert.
Seit fast zwei Jahrzehnten ist das Seminar für Waldorfpädagogik in Köln mit dieser Thematik unterwegs. In einem ersten Treffen in 1998 mit dem Heilpädagogen Henning Köhler (Janusz Korczak Institut in Nürtingen) stellte eine Truppe von Waldorferzieher*innen aus NRW fest, dass vielleicht ein Viertel der Kinder in den Kindergärten eine individuelle Betreuung oder eben eine spezielle Förderung bräuchten. Die dementsprechende Frage an Henning Köhler lautete „Schwierige Kinder gibt es nicht, aber manchmal haben wir es doch ganz schön schwer?“ Mit diesen Fragen startete ein Diskurs, der bis auf den heutigen Tag weiter läuft.
Die Form des Diskurses ist die berufsbegleitende Fortbildung „Inklusion“, die in einer Laufzeit von zwei Jahren zwölf Wochenenden und zwei Blockwochen umfasst. Mittlerweile heißt die Fortbildung „Kinder, die aus dem Rahmen fallen – wie können wir sie besser verstehen?“ Im Laufe der Zeit haben sich klare Themen auskristallisiert, wie beispielsweise AD(H)S, aggressive Verhaltensauffälligkeiten, Sinneslehre, Angst, Autismus. Rein fachlich gesehen wird eine umfassende Bandbreite an relevanten Themen behandelt. Verantwortlich ist Henning Köhler, ergänzt werden die Vorträge durch Gastdozent*innen wie z. B. Pär Ahlbom, Nicola Fels, Dr. med. Silke Schwarz, Johannes Stüttgen.
Für mein Verständnis liegt das Wesentliche der Fortbildung in einer durchgehenden selbsterziehenden Beteiligung der Teilnehmer*innen. Inklusionsarbeit, die nicht (offen oder verborgen) von einer moralischen oder sozialen Bewertung angesteuert wird, die also real vom Kinde ausgeht, vielleicht besser gesagt vom „Menschen“ – verlangt im Denken einen Sprung. Dieser Sprung bedeutet eine Überwindung von entweder-oder-Vorstellungen, die uns – seien wir mal ehrlich – eingefleischt sind. Es geht hier um ein bewegliches Denken, das hinter den sogenannten Defiziten („Behinderungen“) vor allem die Quellen einer neuen Kultur sieht, die weit und breit im Kommen ist. Eine Teilnahme an der Fortbildung, ich kann es vom ganzen Herzen sagen, ist nicht nur eine fachliche Bereicherung, sondern auch eine persönliche.